Deutsche und italienische Musik des Frühbarocks
Das Ensemble „La Cesta“ entstand eigentlich durch eine Programmidee. Anne Schumann und Petra Burmann stellen virtuose Violinliteratur mit ebenso virtuosen Werken für Theorbe zusammen. Dabei spannen sie den Bogen von Italien über Österreich nach Deutschland und bringen somit Kostproben verschiedener Meister der Violine und der Theorbe zu Gehör.
Der Name „La Cesta“ stammt vom Titel einer Violinsonate von Giovanni Antonio Pandolfi Mealli, welche im Mittelpunkt des Programmes steht. Mealli widmet jede Sonate in seiner Sammlung einem Komponisten seiner Zeit. So ist La Cesta dem Komponisten Cesti zugedacht. Anne Schumann und Petra Burmann sehen im Wort „La cesta“ aber auch den italienischen Begriff für „Korb“ und füllen diesen mit virtuosen Werken für Violine und Chitarrone. So wie Kapsberger auf der Chitarrone gelten Walther, Biber und Schmelzer als Virtuosen auf der Violine. Die bisher ungenutzten technischen Anforderungen von hohem Lagenspiel, Doppelgriffen und speziellen bogentechnischen Effekten lassen diese geigenden Komponisten als Wegbereiter Paganinis in die Musikgeschichte eingehen.
Selbstverständlich lassen sich viele neue Programme in dieser Besetzung finden, aber da dieses erste in einem Guss vorgetragene Programm besonders stimmig erscheint, soll es hier als Beispiel für viele andere aufgeführt werden:
La Cesta
Anne Schumann – Barockvioline
Petra Burmann – Theorbe
- Johann Jakob Walther (1650-1717)
Preludio I
Adagio-Aria-Corrente-Sarabande-Giga-Finale
aus: Hortulus Chelicus
(Mainz, 1688) - Heinrich Ignaz Franz Biber (1644-1704)
Sonata II
aus: 8 Sonate [dette „Nürnberger“]
(Nürnberg, 1681) - Alessandro Piccinini (1566-ca. 1638)
Toccata XIII
aus: Intavolatura di liuto et di chitarrone, libro primo - Giovanni Girolamo Kapsperger (ca. 1580-1651)
Passacaglia
aus: Libro quarto d’intavolatura di chitarrone - Giovanni Antonio Pandolfi Mealli (1630-ca. 1670)
Sonata sesta “La Vinciolina“
aus: 6 Sonate op. 4
(Innsbruck, 1660) - Marco Uccellini (ca. 1603/1610 -1680)
Sonata seconda a violino solo detta “Luciminia contenta“
aus: “Sonate, correnti et arie“ op. 4
(Venezia, 1645) - Johann Heinrich Schmelzer (1620-ca. 1680)
Sonata quarta
aus: Sonatae unarum fidium
(Nürnberg, 1664) - Giovanni Girolamo Kapsperger
Arpeggiata
Canario - Johann Jakob Walther (1650-1717)
Aria XIIII
aus: Hortulus Chelicus
(Mainz, 1688) - Giovanni Antonio Pandolfi Mealli
Sonata seconda “La Cesta“
aus: 6 Sonate op. 3
(Innsbruck, 1660)
