Maria Jonas, sie war immer so fröhlich, so aktiv, so fantasievoll! Immer hatte sie neue Ideen, die sie auch gleich bis ins Detail planen wollte. Man wusste nie, mit welcher Frisur bzw. Haarfarbe sie zum nächsten Projekt erscheinen würde. Sie sprach so herrlich Kölsch.
Unfassbar, dass sie so im wahrsten Sinne „über Nacht“ von uns gegangen ist. Man kann sie nie vergessen.
Sehr viele Projekte haben wir zusammen erlebt oder selbst geplant und erfolgreich durchgezogen. Eines der ersten Treffen war die Zauberflöte 1995 mit Sir John Eliot Gardiner, da sang sie die 3. Dame und wir hatten dabei viel Spaß. Vor allem die Probenzeit und die ersten Aufführungen in Parma am Theater waren ein Erlebnis.
In Leipzig war sie sehr oft bei uns in den Schönefelder Schlosskonzerten. Ein Höhepunkt dieser Zusammenarbeit war die CD-Aufnahme mit Kantaten der Sammlung Großfahner. Dank der Unterstützung der Stiftung Kloster Michaelstein konnten wir diese kleinen Juwelen aus Thüringen bei jpc herausbringen. Ich sehe Maria noch vor mir. Es war einfach immer inspirierend, wenn sie dabei war.
Später dann mit ihrer Drehleier zu verschiedenen Anlässen. Und ganz unvergesslich wird auch die Aufführung unserer Version von „Fairy Queen“ von Henry Purcell bleiben, wo sie mit Constanze Backes abwechselnd sang und Texte vortrug. Die beiden: „Du Püppchen!“ „Du Bohnenstange!“
In den letzten Jahren hatten sich durch ihre intensive Beschäftigung mit der Musik des Mittelalters unsere Wege nicht mehr gekreuzt. Wie traurig, dass ich zwischendurch nicht doch mal zum Telefon gegriffen habe…